Kürzlich hatte ich eine tolle Begegnung mit einem Eisvogel. Durch sein kobaltblau-schillerndes Gefieder wird er auch als fliegender Edelstein bezeichnet. Meist hört man einen hohen Pfeifton, kurz darauf schiesst ein kleiner blauer Vogel vorbei und dann wieder Stille. So sahen bisher meine Begegnungen mit einem Eisvogel aus. An Fotografieren war da nicht zu denken. Da Eisvögel sehr scheu sind, entstehen die meisten Fotos aus einem Tarnzelt. So können die Eisvögel ungestört beobachtet werden. Hier in meinem wohnortnahen Naturschutzgebiet gibt es leider aufgrund der gesetzlichen Bestimmungen und des Wegegebots keine Möglichkeit ein Tarnzelt aufzustellen. Ein Weg führt durch das Gebiet, damit muss man sich arrangieren. Ich weiss nicht wieviele Kilometer ich schon auf diesem Weg auf und abwärtsgehend zurück gelegt habe. Nicht am laufenden Band, aber mit viel Zeit und noch mehr Geduld sind hier trotzdem interessante und überraschende Naturbeobachtungen möglich.

An diesem Morgen sehe ich es schon blau durch das Gebüsch blitzen. Das Gebüsch mein Freund und Feind. Meisten hängen störende Äste oder Blätter vor der Nase bzw. den augen, so dass es keine gute Sicht auf die Tiere gibt. Doch nun war das Gestrüpp gut, denn der Eisvogel bemerkt mich nicht, hinter meiner ungewollten Tarnung. Ich stehe eine ganze Weile ruhig auf dem Weg und kann ihn beobachten. Naja, besser gesagt “sie”. Das bräunliche Brustgefieder und der weissliche Fleck am Bauch verrät, dass es sich hierbei um ein Weibchen handelt. Sie sitzt ruhig auf einem Ast,  beobachtet ganz konzentriert das Wasser, um kurz nach blitzschnell einzutauchen. Heraus kam sie wieder mit einem Fischchen, den sie natürlich mit dem Rücken zu mir verzerrte. Danach ging das Spiel wieder von vorne los…eine ganze Weile konnte ich sie so beobachten und dabei gelang mir dieses schöne Erinnerungsfoto.

 

Eisvogel Weibchen auf Nahrungssuche