Nach langer Zeit ist es mal wieder Zeit für einen kleinen Steckbrief. Da ich von dem Auerhahn so beeindruckt bin, ist meine Wahl direkt auf ihn gefallen. Das kurze Artenportrait, wie alle meine anderen auch, stellt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Vielmehr sind es meine persönlichen Erfahrungen gespickt mit ein paar Hintergrundinfos zur Art.

Der Auerhahn ist der größte Hühnervogel in Europa. Er reicht mir bis zum Knie und wiegt 3,5 bis 6 kg. Für mich ist er mit seinem grün-blau-schwarz schillernden Gefieder auch ein sehr schöner Vogel. Markant sind der rote Überaugenfleck und auch der weiße Fleck an den Flügeln. Seine Schwanzfeder kann er zu einem imposanten Fächer aufstellen. Dies tut er sowohl zur Balz, um dem Weibchen zu imponieren, als auch zur Verteidigung

Sein Zuhause ist in lichten Nadel- und Mischwäldern ideal mit einer Krautschicht. In Deutschland gibt es leider kaum noch solche Mischwälder. Daher gibt es auch nur noch wenige teils voneinander isolierte Auerhahnpopulationen, so dass eine Vermischung des genetischen Materials ausbleibt. Die größte Population ist im Schwarzwald heimisch. Das Auerhuhn, die als vom Aussterben bedrohte Tierart steht auf der Roten Liste.

Mein Exemplar habe ich in Finnland gefunden. Dort ist er in Nadelwäldern mit vielen Altholzbeständen anzutreffen. Starker Schneefall kann ihn im Winter nichts anhaben. Die Füße sind mit Federn bedeckt, zusätzlich sind an deren Seiten kleine abstehende Hornstifte. So kann er auf der Schneedecke laufen ohne tief einzusinken, als hätte er Schneeschuhe an den Füßen.

Im Winter ernährt er sich hauptsächlich von Fichten und Kiefernadeln, die er mit seinem scharfen Hornschnabel abbeißt. Bei der Verdauung helfen ihm kleine Steinchen im Magen oder auch Holzstückchen, die die Nadeln mechanisch zermahlen.

Trotz seiner Größe ist der Auerhahn ein scheuer Waldbewohner, der sehr versteckt lebt. Trittsiegel und Spuren seiner Hinterlassenschaften verraten seine Anwesenheit. Zur Balzzeit hauptsächlich zwischen April-Mai wird er mutiger und kommt aus seinem Versteck. Hierbei ist Vorsicht geboten. Rückt man ihm zu nah, dann verteidigt er sehr agressiv sein Terrain. Sein harter Hornschnabel kann dabei schmerzhafte Spuren hinterlassen. Zum Glück habe ich diese Erfahrung nicht machen müssen.

Der Auerhahn ist tagaktiv und hält sich vorrangig am Boden auf. Aufgrund seiner Größe und seines Gewichts wirkt er im Flug recht plump und man kann den Flügelschlag recht laut hören. Nachts fliegt auf seinen Schlafbaum. Dort sitzt er hoch oben im Geäst oder der Baumkrone.